Lose Spangen
Herausnehmbare Spangen können den Zähnen den Platz zum Durchbrechen verschaffen, Lücken schließen oder den Kiefer dehnen. Sie bestehen aus einer individuellen Kunststoffbasis, die direkt an den Zähnen und dem Kiefer anliegt. Diese wird mit speziell gebogenen Halte- bzw. aktiven Korrekturelementen aus Edelstahldraht an den Zähnen fixiert. Integrierte kieferorthopädische Schrauben vergrößern oder verkleinern die Zahnspange. Während die aktiven Korrekturelemente die notwendig Kraft direkt auf die Zähne ausübt um diese in die gewünschte Richtung zu bewegen, werden kieferorthopädische Schrauben eingebaut um durch die Vergrößerung der Zahnspange das Kieferwachstum anzuregen und so den Kiefer zu dehnen oder den Zahnbogen auszuformen. Die Korrekturelemente und Schrauben werden in regelmäßigen Abständen nachgestellt. Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, muss die Spange hierfür regelmäßig nachts und mindestens 3-4 Stunden am Tage getragen werden – also insgesamt ungefähr 14 Stunden. Aktive Platten für die herausnehmbare Therapie werden individuell von unserem hauseigenen Labor, unter Mitarbeit eines Zahntechnikermeisters, angefertigt. Für die Herstellung verwenden wir hochwertigste und ausschließlich allergiearme Materialien. Die Kunststoff-Platte wird in einem gewebeschonenden Spezialverfahren in vielen verschiedenen Farben, auf Wunsch mit eingelegten Motiven, auspolymerisiert, wodurch das Risiko von Allergien deutlich reduziert werden kann.
Funktionskieferorthopädie
(u.a. Bionator, Funktionsregler, etc.)
Bei der Funktionskieferorthopädie versucht man das Wachstum von Ober- und Unterkiefer zu beeinflussen. Je nach Situation kann das Wachstum eines oder beider Kiefer gehemmt oder gefördert werden. Die Kräfte kommen dabei von den körpereigenen Muskeln und Weichteilen und werden entsprechend auf Kiefer und Zähne übertragen. Erkennt man die Zusammenhänge früh genug, können auch Zahnextraktionen vermieden werden. Aufgrund des Fehlens aktiver Elemente wie z.B. Federn werden keine direkten Kräfte eingesetzt, was zu einem besonders angenehmen Tragen und einer schonenden Behandlung führt.
Bionator
Der Bionator ist eine zusammenhängende, im Ober- und Unterkiefer integrierte Kunststoffspange, der rein passiv wirkt. Die Kiefer werden beim Zusammenbeissen durch den Bionator fixiert und auf diese Weise zu einer fixen und unbeweglichen Einheit. Um Zähne zu bewegen, muss der Bionator „eingeschliffen“ werden. Der Kunststoff wird dabei so abgeschliffen, dass der Zahn sich im weggeschliffenen Bereich bewegen kann. Der Kaudruck wird also gezielt auf einzelne Zähne gelenkt, anstatt diese durch Drähte und Federn zu bewegen. Positioniert wird der Bionator zusätzlich durch einen an der Oberseite eingegossenen Gaumenbügel, der weitere Stabilität garantiert.
Aktivator
Die Funktionsweisen des klassischen Aktivators und des Bionators sind ähnlich. Bei beiden werden keine Federn oder Drähte benutzt, der Kaudruck sorgt für die benötigte Kraft. Wie beim Bionator wird auch beim Aktivator Kunststoff abgeschliffen, um die Kraft zu lenken. Es gibt keine Klammern; dadurch sitzt der Aktivator relativ locker im Mund. Mit einem Aktivator können beide Kiefer genau eingestellt werden. Da er aber relativ groß ist und beim Sprechen behindert, wird er meist in der Nacht getragen.
Funktionsregler
Funktionskieferorthopädisch herausnehmbares Behandlungsgerät zur Korrektur von Lageanomalien des Unterkiefers, insbesondere bei der mandibulären Progenie.
Behandlungszeitpunkt ist im Allgemeinen das Milchgebiss im Sinne einer Frühbehandlung und bei Kindern zwischen 9 und 11 Jahren, unter optimaler Ausnutzung des Wachstums.
Retentionsplatten
Zur Stabilisierung des Behandlungsergebnisses. Am Ende der aktiven Behandlung bekommt der Patient Retentionsplatten, die dafür sorgen, das die gerade gerückten Zähne an ihrem Platz bleiben und nicht wieder zurückwandern, bis sich die neue Situation, der neue Biss stabilisiert hat.
Festsitzende Spangen
Die „lose“ – abnehmbare Spange verschafft den Zähnen den Platz um durchbrechen zu können. Sind fast alle bleibenden Zähne durchgebrochen, stehen aber krumm und schief, müssen für bestimmte Bewegungen Befestigungen (Brackets und Bänder) an den Zähnen angebracht werden um diese mit einem Draht (Bogen) in die richtige Richtung zu bewegen – die „feste Zahnspange“ oder auch „Multiband-Apparatur“ genannt.
Behandlung
Der Drahtbogen ist in Form des idealen Zahnbogens vorgespannt und versucht, in diese Form zurück zu gelangen. Mit der dabei ausgeübten Kraft werden die Zähne langsam in die Idealposition geführt. Um nicht zu viel Druck auszuüben, erfolgt die Behandlung in vielen kleinen Schritten. Der Drahtbogen wird dabei immer wieder angepasst, bis die gewünschte Korrektur erreicht ist. Unsere Praxis arbeitet mit der modernsten vorprogrammierten Multibandtechnik nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir verwenden hierfür hochqualitative nickelarme und nickelfrei Brackets und Bögen aus Titan und Metall.
Alternativ verwenden wir ästhetische durchsichtige Keramikbrackets und selbstligierende kraftreduzierte Keramikbrackets.
Die Brackets und Bänder werden mit speziellem Glasionomer-Adhäsiv befestigt. Der Zahnschmelz wird dazu nur poliert und gesäubert. Das mit fluoridhaltigem Ionomerglas gefüllte Bracketadhäsiv speichert Fluorid beim täglichen Zähneputzen. Damit ist eine kontinuierliche Abgabe von Fluoridionen an den Zahnschmelz bei steigender Verweildauer gewährleistet und der Zahnschmelz im Bereich der Bänder und Brackets vor einer Entmineralisierung geschützt. Zusätzlich bieten wir die Tiefenfluoridierung zur Härtung des Schmelzes vor der Eingliederung der festsitzenden Zahnspange an.
Metall-Brackets
Durch die weite Verbreitung festsitzender Behandlungstechniken werden diese Brackets von jugendlichen Patienten weitestgehend akzeptiert – sie sind zur Normalität geworden und werden normalerweise heute nicht mehr als hässlich oder ästhetisch beeinträchtigend empfunden.
Vorteile:
Metallbrackets weisen geringere Friktionswerte auf als Brackets anderer Materialien. Dies bedeutet, daß der Drahtbogen gut durch das Bracket gleiten kann und nicht durch Reibungskräfte in seiner Bewegung gehindert wird. Dies wirkt sich leicht positiv auf die Behandlung aus. Metallbrackets sind für den Behandler eine Erleichterung, da er z.B. beim Einsetzen des Drahtbogens die Bracketgrenzen besser erkennen kann.
Keramik-Brackets – das Ästhetik-Bracket
Keramik-Brackets sind deutlich weniger sichtbar und ihr zahnfarbenes Erscheinungsbild wirkt besonders attraktiv. Auch ist Ihr Tragekomfort besonders hoch. Das bedeutet für Sie: Sie können jeden Tag Ihrer Behandlung genießen, denn Sie wissen, dass Ihre Brackets nicht nur kosmetisch gut aussehen, sondern auch sehr effektiv Ihre Zähne korrigieren.
selbstligierende Keramik-Brackets – die sanfte Zahnspange
Bei den selbstligierenden Brackets handelt es sich um sogenannte passive Brackets. Selbstligierend bedeutet, dass der Draht im Bracket durch einen speziellen Verschlussmechanismus gehalten wird. Zusammen mit den darauf speziell abgestimmten Bögen ermöglicht dieses Bracketsystem freiere Bewegungen der Behandlungsbögen und erlaubt sanfte Kräfte für die notwendigen Zahnbewegungen einzusetzen. Diese Bögen könne ohne Gummiligaturern befestig werden, so dass es zu keinen Verfärbungen kommen kann. Die Behandlungszeit verkürzt sich durchschnittlich um mehrere Monate gegenüber herkömmlichen Brackets.
Miniimplantate (Minipins)
Da jede angewendete Kraft eine Gegenkraft auslöst, besteht in der Kieferorthopädie häufig das Problem, dass bei der Korrektur von Fehlstellungen Nebeneffekte ausgelöst werden, die durch eine ausreichende „Verankerung“ abgefangen werden müssen, um ungewollte Zahnbewegungen zu verhindern. Die in unserer Praxis bei schwierigen Situationen angewendeten Miniimplantate erfüllen in idealer Weise die Aufgabe eines festen Ankers. Sie sind vollständig stabil, dabei äußerst grazil, unkompliziert einzubringen und wieder zu entfernen, sofort belastbar und biologisch voll verträglich. Diese innovative Technik, die erst seit kurzer Zeit eingesetzt werden kann, erleichtert und verkürzt viele Behandlungsaufgaben.
Retainer/Retentionsspange
Diese festen Haltedrähte aus geflochtenem Weißgold werden auf die Innenseite der Zähne geklebt, und sollten nach Abschluss der Behandlung regelmäßig vom behandelnden Zahnarzt kontrolliert werden.